Aus der Geschichte eines alten Bördegasthofes - Seite 2

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Ein Vierteljahrtausend bewegter Geschichte hat der alte Gasthof „Zur goldenen Krone" miterlebt. In lateinischen Worten ist an dem Saumschwell des alten Fachwerkhauses zu lesen:

„Das Hochedle Ehepaar Johann und Auguste Christine von Alvensleben haben diese Herberge zu Nutz und Frommen der Wanderer auf ihre Kosten im Jahre 1676 nach Christi Geburt erbauen lassen."

250 Jahre also schon steht das Gebäude. Aber die schweren Stürme, die in all den Jahrhunderten um die Giebel brausten, haben dem Bau nichts anhaben können. Mit stolzem Selbstbewusstsein auf seine alte Tradition steht er noch heute an dem freien Platze inmitten des großen Dorfes. Auch heute noch dient er dem gleichen Zwecke, zu dem er damals bestimmt war, Nachtlager und Verpflegung dem müden Wanderer zu bieten. Der Zug der Moderne ist nicht bis an seine Mauern gedrungen. Der alte, ehrwürdige Gasthof hat sich nicht gewandelt zu einem „Hotel". Und das ist gut so. Wohl hat der Unterbau des Gasthofes einen neuen Verputz erhalten, aber der Fachwerksbau des oberen Stockwerks und die abgeschrägten Giebelspitzen lassen das ehrwürdige Alter des Hauses erkennen.

Einst war die große Heerstraße Magdeburg-Braunschweig, an der Erxleben liegt, eine bedeutende Handelsstraße, die von Holland über Rhein und Weser nach der Elbe führte. Später wurde sie eine der Hauptpost- und Zollstraßen. An dieser Straße war nun Erxleben ein Fuhrmannsort, der die Raststätte bildete für Fuhrleute und Pferde. Hier wechselte die Post ihre Pferde und für Waren und Gespanne mußte Zoll- und Wegegeld entrichtet werden. Diese Tatsachen gaben dem Gasthof, damals der Oberkrug genannt, seine Bedeutung. Unzählige Gäste aus aller Herren Ländern kehrten hier ein, um die Nacht zu verbringen und sich zu stärken für die Weiterfahrt am nächsten Morgen.