Wilhelm Heinemann - Briefe aus Weltkrieg 2

Soldat Heinemann - *1920 +1944 - Briefe aus dem 2. Weltkrieg

26.04.1940: ein Klick auf die Briefseiten öffnet grosse Bilder

 Liebe Eltern!

Habt recht vielen Dank für Euer Päckchen, das ich heute bekommen habe. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Den Kuchen habe ich sofort zum Tee gegessen, und ein viertel der Mettwurst zum Abendbrot. Gewundert hab ich mich darüber, daß Ihr mir nichts geschrieben habt. Oder habt Ihr außer dem Päckchen noch einen Brief geschrieben? Na, ich werde es ja morgen sehen. Von Tante Erna hab ich vor einigen Tagen auch ein Päckchen bekommen. Onkel Bernhard geht es ja jetzt wieder etwas besser. Am Sonntag (28.4.) fahren wir wieder zu einer Funkübung nach Unterreichenbach.

[seitlich links] Laßt die Bilder aber daheim, wo ich sie wieder finde!!!

Wenn man hier in Ettlingen mal ausgeht, kostet es immer eine Kleinigkeit. Darum gehe ich jetzt nur noch mit meinen Kameraden aus, wenn es unbedingt nötig ist. Am 27.4. haben wir Uffz.-Schießen, und das kostet auch wieder Moneten. Damit ich nun nicht ganz abbrenne, und schickt mir, wenn es Euch nichts ausmacht, etwas Geld. Es wäre für mich eine Erleichterung und große Freude. Meine Karte von Herrenalb aus dem Schwarzwald werdet Ihr wohl schon bekommmen haben. Nun laßt nicht lange auf Euch warten und schreibt bald wieder. Die besten Grüße sendet Euch

Euer Willi.

[seitlich links] Vielleicht hat Euch Fr. Kohn schon mal erzählt, was solch ein Uffz.-Schießen kostet!