Wilhelm Heinemann - Briefe aus Weltkrieg 2

Soldat Heinemann - *1920 +1944 - Briefe aus dem 2. Weltkrieg

15.07.1940: Ein Klick auf die Briefseiten öffnet große Bilder

15.7.1940

Liebe Eltern!
Eben hab ich eure beiden Päckchen vom 12.d.M. erhalten und bedanke mich dafür recht herzlichst. Die Pralinen, Keks und Zigaretten kamen gerade zur rechten Zeit, die Hose kann ich augenblicklich nicht anziehen, weil wir die schönste Regenzeit hier haben. Ab 18.00 Uhr bis gegen Mittag kommen immer kleine Schauer und Nachmittags scheint die Sonne. Heute abend hatten wir sogar ein Gewitter. Aber es kommt wieder eine schönere Zeit und dann kann ich die Hose gut gebrauchen. Einen echt französischen Kamm hab ich in Bourges bekommen, aber von dieser Kategorie kann man nie genug besitzen. Die Pralinen haben wunderbar geschmeckt und mit dem Keks war es nicht anders. Also nochmals vielen Dank.

Eben kommt der Befehl, daß wir morgen noch hier im Quartier liegen bleiben. Was das zu bedeuten hat, weiß ich noch nicht. Wenn was besonderes passieren sollte, schreibe ich natürlich sofort. Bis jetzt liegen wir noch 2 Tagesmärsche westlich von Nancy. Wenn in ein bis zwei Tagen kein Brief kommt, könnt Ihr beruhigt sein. Sonst schreibe ich es im Brief. Nun kocht man noch tüchtig Obst und Gemüse ein, damit ich wenigstens davon etwas abkriege. Mir geht es immer noch sehr gut, seitdem ich das Fahrad habe. Nun grüßt bitte alle und seid selbst herzlichst gegrüßt

von Eurem Willi

links hochkant: Hat Hilde die 5 M und Ihr die 10 M schon bekommen?
Schreibt es mir bitte.

Weitere Beiträge …